Beschreibung: Eine einfache bäuerliche Dorfgemeinschaft während der Zeit der israelischen Staatsgründung und ihre schrulligen Bewohner. Sie lieben sich, hassen sich, verbreiten böse Gerüchte und helfen sich doch, wenn die Not am größten ist
Von außen betrachtet erscheint die Auszeichnung der Autorin für diesen Debütroman erstaunlich, behandelt er doch das ernste, in der historischen Darstellung oft verklärte Thema der israelischen Staatsgründung - britische Mandatszeit, Unabhängigkeitskrieg - auf eher unernste Weise. Gundar-Goshens Schauplatz ist eine Moschawa in Palästina, eine einfache bäuerliche Dorfgemeinschaft, deren Bewohner mittelmäßige, schrullige, skurrile Gestalten sind, die sich lieben, sich bis auf's Blut hassen, böse Gerüchte verbreiten und sich helfen, wenn die Not am größten ist. Natürlich sind die Männer des Dorfes an den weltgeschichtlich bedeutsamen Auseinandersetzungen beteiligt wie der mit einem in jeder Hinsicht erfolgreichen Schnurrbart ausgestattete Seev Feinberg oder sein langweiliger Freund Markowitz, der bei einer Rettungsaktion deutscher Jüdinnen die schönste unter ihnen für eine Scheinehe zugesprochen bekommt, eine Ehe, von der er "Nur eine Nacht ..." hat. - Ein gekonnt ironischer Roman, der die menschlichen Schwächen im Fokus hat und dem der Leser nur eines ankreiden wird: das Übermaß an Einfällen